Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1997

Diskreter Maskulinismus: über geschlechtsneutralen Schein politischer Idole, politischer Ideale und politischer Institutionen

In: Das geheime Glossar der Politikwissenschaft: geschlechtskritische Inspektion der Kategorien einer Disziplin, S. 161-213

Abstract

Männer und Männlichkeit in ihren kategorialen Bedeutungen scheinen in den männlich figurierten Sozialwissenschaften wie auch im Alltagsleben klar und unproblematisch, da sie meist auch implizit, d.h. untheoretisiert und unhinterfragt bleiben. Die Autorin führt aus, daß das gesellschaftlich jeweils dominante Konzept von Männlichkeit als orientierendes Leitsystem im politikwissenschaftlichen Denken und Arbeiten tief verankert ist. Exemplarisch macht sie deutlich, daß die Untersuchung von Politik und Politikwissenschaft auf mehr oder weniger verborgene maskuline Ideologie- und Werteinschlüsse bzw. auf institutionelle Sedimentierungen männlicher Erfahrungen hin Sinn macht. Sie vertritt die These, daß es gerade die Wort- und Meinungsführer der Disziplin sind - gemessen an der Bedeutung ihrer Lehrstühle und der Referenzhäufigkeit ihrer Publikationen - die sich "hegemonialer Männlichkeit" ohne Rechtfertigung widmen. Sie spricht von einem "Malestream" der Politikwissenschaft. Sie skizziert exemplarisch den aktuellen sozialwissenschaftlichen und historischen Stand zur gesellschaftlichen Konstruktion von Männlichkeit und zeigt am Beispiel von Berufspolitikern etc. die strenge Koinzidenz zwischen herrschenden Politikverständnis und klassischem Männlichkeitskonzept. (rk)

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