Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1997

Alle Macht dem Frieden

In: Frieden machen, S. 31-47

Abstract

Dringend gebraucht wird ein Handbuch der Friedensstrategie. Gefechtshandbücher sind beim Militär ausgearbeitet: der Krieg wird außerordentlich ernst genommen, der Friede leider nicht. Ausgehend von diesen Thesen analysiert der Autor die längst "überfällige Umorientierung" in den Strategien. Da die Apparate des Kalten Krieges zwar verkleinert, aber nicht verändert wurden, reproduzieren sie die Szenarien, auf deren Bewältigung sie geeicht sind, lautet eine Einschätzung. Der Frieden, verstanden als permanente Absenz militärischer Gewalt bei der Lösung von Konflikten, ist ein Produkt von Strukturen, nicht von Prozessen. Wer "Frieden machen" will, müsse deshalb zuerst die Strukturen erkennen, die Friedensursachen und in einem zweiten Schritt regional- und länderspezifische geeignete Instrumente einsetzen. Der Autor entwickelt beide Aufgaben exemplarisch für die atlantische Region. Insgesamt müsse die Außenpolitik als Träger soziostruktureller Veränderungsstrategien ansetzen. Dafür bedarf es keines Zusatzaufwandes oder eines Friedensministeriums, allerdings ist Innovation erforderlich. Außenpolitik muß selbst "demokratisiert" werden, sie darf nicht zum "Profitunternehmen verkommen", lautet eine abschließende Forderung. (rk)

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