Kulturelle Identität, Inkommensurabilität und Kommunikation
In: Ethik und Politik aus interkultureller Sicht, S. 119-130
Abstract
Eine Ausblendung der Gefahren und Risiken interkultureller Kommunikationsmöglichkeiten gefährdet die kulturübergreifende Verständigung, die erreicht werden soll. Der Verfasser erläutert die grundsätzliche Schwierigkeit interkultureller Kommunikation für den normativen Bereich. Diese bezieht sich auf einen doppelten Sachverhalt: "Zum einen gilt, daß interkulturelle Kommunikation gerade dann, wenn sie gelingt und also Verständigung erzielt, Identität gefährden und einen kulturellen Orientierungsverlust zur Folge haben kann. Zum anderen gilt ebenso, daß kulturelle Identität gerade dann, wenn sie sich behauptet und als unantastbar verteidigt, die Möglichkeiten interkultureller Kommunikation und Verständigung grundsätzlich begrenzt und behindert." Einheits-, Einigungs- und Kompromißvorstellungen werden erörtert. Der von der UNESCO 1993 definierte Kulturbegriff wird als Indiz für eine neue Sicht von Kulturen gewertet. Vor diesem Hintergrund wird die Orientierungsfunktion der interkulturellen Philosophie in der pluralistischen Gegenwartssituation betont. (prf)
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