Anfänge und Wiederbeginn der Soziologie in Frankfurt am Main
In: Ansichten der Gesellschaft: Frankfurter Beiträge aus Soziologie und Politikwissenschaft, S. 15-27
Abstract
Der Beitrag rekapituliert die Geschichte der Kritischen Theorie bzw. der Frankfurter Schule hinsichtlich ihrer Institutionalisierung. In der Weimarer Republik übernahmen Frankfurt und Köln mit ihren neugegründeten Universitäten die vormals dominierenden Positionen von Berlin und Heidelberg. Im Gegensatz zur Betonung der formalen Soziologie in Köln wurde Frankfurt - bei aller Anerkennung der internen Differenzen zwischen bürgerlichen Kathedersozialisten und unbürgerlichen Kathedermarxisten, des Generationswandels von den Ökonomen zu den Philosophen, der Institutionalisierung des Faches und der sie begleitenden Lösung der Fachvertreter aus politischen Organisationszusammenhängen - zum Zentrum einer historisch orientierten Gesellschaftswissenschaft. Programmatisch sollte die sich verselbständigende Soziologie sich mit der Gesellschaft als Ganzem und ihrer Entwicklung befassen, und für deren Analyse gab der Kapitalismusbegriff den theoretischen Bezugsrahmen ab. (pre)
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