Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1998

Vertrauen in moderne Gesellschaften: eine spieltheoretische Analyse

In: Der Transformationsprozeß: Analysen und Befunde aus dem Leipziger Institut für Soziologie, S. 91-129

Abstract

"Wenn Akteure Gelegenheiten zur Realisierung individueller Vorteile wahrnehmen, entsteht in Marktwirtschaften eine spontane soziale Ordnung von Tauschbeziehungen, die jedoch anfällig für opportunistisches Verhalten ist. Eine klassische These der Soziologie besagt, daß Tauschbeziehungen ohne eine vorkontraktuelle Basis instabil sind (E. Durkheim). Ohne Vorleistungen, das heißt, ohne ein zwischen den Beteiligten bereits vor dem Tausch investiertes Vertrauen lasse sich die Entstehung und Entwicklung von Tauschbeziehungen nicht erklären. Vertrauenswürdiges und vertrauensvolles Verhalten sei jedoch mit der Annahme rationaler Interessenverfolgung unvereinbar. Im Beitrag von Thomas Voss wird die Rational Choice Theorie auf die soziale Interaktion und die Erklärung von Vertrauen in elementaren Tauschbeziehungen angewendet. Der Autor behauptet, daß verschiedene Formen einer sozialen Einbettung von Vertrauensbeziehungen Vertrauen auch unter opportunistisch rationalen Akteuren fördern können und begründet diese These in seinem Beitrag. Abschließend wird gezeigt, daß: Erstens der in der Soziologie traditionell akzentuierte Mechanismus internalisierter Werte der Vertrauenswürdigkeit sowohl einer Rational Choice Analyse zugänglich ist, als auch zweitens sich hierbei eine zentrale Schwierigkeit der Annahme internalisierter Werte, das Problem der glaubwürdigen Kommunikation dieser Werte, mit Hilfe eines einfachen extensiven Vertrauensspiels (mit unvollständiger Information) auflösen läßt." (Autorenreferat)

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