Lebensführung als individuelle Aufgabe
In: Lebensführung und Gesellschaft: Beiträge zu Konzept und Empirie alltäglicher Lebensführung, S. 77-89
Abstract
Mit der Erosion geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung, der Freisetzung aus traditionellen Bindungen und Zugehörigkeiten sowie der Differenzierung und Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse entstehen individuelle Ordnungen des Alltagslebens in Gestalt von Arrangements alltäglicher Lebensführung. Alltägliche Lebensführung hat die Funktion, die vielfältigen, widersprüchlichen und konfligierenden Anforderungen des Alltagslebens auszubalancieren. Sie repräsentiert zugleich einen Aspekt durch individuelles Handeln erzeugter gesellschaftlicher Ordnung. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten eröffnet einerseits neue Spielräume und stellt andererseits erhöhte Anforderungen an die Organisation des Alltags. Das Problem der Vereinbarkeit unterschiedlicher Zeitordnungen und die Probleme der Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzen der Flexibilisierung von Arbeitszeiten Grenzen: auch für die Arbeitswelt gewinnt die alltägliche Lebensführung an Bedeutung. (ICE2)
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