Mentalitätsunterschiede im wiedervereinigten Deutschland: zwei Dörfer in Deutschland - 8 Jahre danach
In: Der Wandel nach der Wende: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik in Ostdeutschland, S. 309-319
Abstract
Der Verfasser referiert zunächst die Ergebnisse seiner vergleichenden Mentalitätsstudie in einem bayerischen und einem sächsischen Dorf des Vogtlands von 1992. In beiden Gemeinden dominieren Mentalitätsmuster, die stark durch die normativen Vorgaben einer entweder als Realität erfahrenen oder als Ideal vorgestellten Dorfgemeinschaft geprägt sind. Eine erneute Betrachtung beider Dörfer 1999 zeigt im westdeutschen Dorf wenig Veränderungen. Im ostdeutschen Dorf ist nach einer Phase der Umstellung ebenfalls wieder die Normalität eingekehrt. Die realen Grundlagen einer harmonischen Dorfgemeinschaft sind jedoch verschwunden, wie im Westen dominiert jetzt eher die Gemeinschaftsrhetorik. Eine typisch ostdeutsche Sonderkultur existiert nicht, "Ostalgie" bleibt ein Phänomen der Rhetorik und Folklore. (ICE)
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