Vergleich und Erklärung zwischen Kausalität und Komplexität
In: Diskurse und Entwicklungspfade: der Gesellschaftsvergleich in den Geschichts- und Sozialwissenschaften, p. 53-102
Abstract
Der Autor geht zu Beginn seines Beitrages auf die Entstehung der Vergleichsmethodologie aus dem Geist der Experimentalwissenschaften und auf die Bedeutung von Emile Durkheims "Regeln der soziologischen Methode" für die Entwicklung der vergleichenden Sozialforschung ein. Im Anschluss daran werden zwei Linien theoretisch-methodologischer Herausforderungen dargestellt, denen sich die klassische Vergleichsmethodologie am Ende des 20. Jahrhunderts ausgesetzt sieht. Es handelt sich dabei zum einen um Herausforderungen, die aus uneingelösten Versprechen komparativer Erklärungsleistungen entstehen, und zum anderen um Herausforderungen, die aus der neuartigen Emergenz weltgesellschaftlicher Verflechtungszusammenhänge und damit verbundener Theorieentwicklungen erwachsen. Der Autor thematisiert die Komplexität von Kausalverhältnissen in theoriekritischen Analysen und Modellbildungen und entwickelt eine theoretisch-methodologische Alternative zum empirisch-analytischen "mainstream" Modell von Vergleich und Erklärung. In Anlehnung an Luhmanns Theorie selbstreferentieller sozialer Systeme hebt er insbesondere die Bedeutung der funktionalen Äquivalenz im Rahmen eines funktional-konfigurativen Erklärungsmodells hervor. (ICI2)
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