Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Formen der Transvergesellschaftung als gegenläufige Prozesse zur Nationenbildung in Zentralasien

In: Integration durch Verschiedenheit: lokale und globale Formen der interkulturellen Kommunikation, S. 113-142

Abstract

Auf dem Hintergrund, dass Globalität und Lokalität in den Sozialwissenschaften nicht mehr nur als Gegensätze verstanden werden, sondern als wechselseitige Instanzen, wird anhand des zentralasiatischen Raums, insbesondere am Beispiel Usbekistan, aufgezeigt, dass die Etablierung türkisch-nationalistischer und muslimischer translokaler Räume im Spannungsverhältnis zur Nationalstaatenbildung im postsowjetischen Vergesellschaftungsraum steht. Islam und Turan werden aktiviert zur Konstruktion und Imagination sowohl nationaler als auch grenzüberschreitender Identitätskonzepte, deren integrative Bedeutung im Kontext der Nationenbildung hier aufgezeigt wird. Die Betrachtung verdeutlicht, dass quer durch den turksprachigen Raum nach Russland, Europa und Asien sich Handelsnetzwerke und eine postsowjetische Warenwelt erstrecken, die zur Bildung von transnationalen Identitäten beiträgt. Es stellt sich somit die Frage, welche Rolle diese neuen sozialen Konfigurationen für Rekonstitutionierungsprozesse von Nationalstaaten spielen. Der Beitrag schlägt daher vor, die nationalstaatliche Perspektive von Gesellschaftsformationen zumindest um eine translokale/transnationale Komponente zu erweitern. (ICH)

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