Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Zur Institutionalisierung von Bewegungen: Umweltverbände und Umweltprotest in der Bundesrepublik

In: Verbände und Demokratie in Deutschland, S. 263-290

Abstract

Die Autoren wenden den Institutionalisierungsbegriff auf soziale Bewegungen an, um anhand von empirischen Daten zu prüfen, ob und in welchem Sinne sich die Umweltbewegung in der Bundesrepublik institutionalisiert hat und ob mit einer möglichen Institutionalisierung auch eine Entradikalisierung einhergeht. Zur Annäherung an die Fragestellung beschäftigen sie sich zunächst mit der Begrifflichkeit bzw. den Bedeutungskonnotationen von Institutionalisierung, Oligarchisierung und Bürokratisierung. Hierbei kommen sie zu dem Ergebnis, dass zwischen einer verhaltenswissenschaftlichen und einer organisationssoziologischen Dimension der Institutionalisierung zu unterscheiden ist. In Bezug auf die untersuchten Formen von Umweltprotesten in der Bundesrepublik wird nur auf der Mikro-Ebene eine Institutionalisierung im Sinne der Organisationssoziologie, und zwar als Etablierung von Umweltgruppen und -verbänden hinsichtlich Zahl, Größe und Lebensdauer festgestellt, während sich auf der Makro-Ebene eher netzwerkförmige Strukturen etabliert haben, die insgesamt zu einer Stabilisierung von Protesten auf hohem Niveau führten. Nach den Befunden kann also von einer Institutionalisierung der Umweltbewegung als anerkannter Form der Interessenvermittlung im Dienste der Ökologie gesprochen werden, ohne dass es jedoch zu einer Oligarchisierung und Bürokratisierung gekommen wäre. (ICI2)

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