Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2002

Die Demografie als Ideologie und Mittel sozialpolitischer Demagogie?: Bevölkerungsrückgang, 'Vergreisung' und Generationengerechtigkeit

In: Kinderarmut und Generationengerechtigkeit: Familien- und Sozialpolitik im demografischen Wandel, S. 59-80

Abstract

In der Bundesrepublik verschärfen sich seit einiger Zeit gesellschaftliche Verteilungskämpfe, ohne dass die Bevölkerung über die Ursachen und die ihnen zugrunde liegenden Interessengegensätze von Seiten der Sozialwissenschaft, Politik und Medien aufgeklärt wird. Von den eigentlichen Ursachen wird vielmehr oft abgelenkt, z.B. durch die ideologische Umdeutung sozialökonomischer Konflikte zu Generationenkonflikten. Im vorliegenden Beitrag soll dieser Vorgang am Beispiel der zunehmenden Kinderarmut analysiert und auf dem Hintergrund des demografischen Wandels diskutiert werden, wie man diesem Vorgang erfolgreich begegnen kann. Schwerpunkte der kritischen Überlegungen bilden das Ausmaß und die Folgen der Kinderarmut, die Generationenungerechtigkeit und soziale Ungleichheit in der Gesellschaft, das Verhältnis von Staatsverschuldung, finanzieller Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit, der "Familienfetisch" und "Kinderkult" als Instrumente zur Durchsetzung einer unsozialen Politik sowie das Ausmaß des demografischen Wandels durch den Geburtenrückgang. Da die Sozialpolitik in der Bundesrepublik zunehmend unter Druck gerät, diskutieren die Autoren abschließend die Frage, inwieweit es sich hier um einen "Krieg der Generationen" oder um einen gesellschaftlichen Verteilungskampf handelt. (ICI2)

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