Integration und das Problem der 'multikulturellen Gesellschaft'
In: Einwanderungsland Deutschland: neue Wege nachhaltiger Integration, S. 64-91
Abstract
Der Verfasser setzt sich mit zentralen theoretischen Konzepten der Migrationssoziologie auseinander, um vor diesem Hintergrund die Frage nach der grundlegenden Orientierung der Integrationspolitik in Bezug auf Migranten und ethnische Minderheiten zu beantworten. Behandelt werden der Begriff der Integration als System- und Sozialintegration, Assimilation und Segmentation als Typen der Sozialintegration von Migranten, der Zusammenhang von gesellschaftlicher Systemintegration und Assimilation der Migranten (exemplifiziert an unterschiedlichen Ausprägungen in verschiedenen Einwanderungsländern), die Entstehung und Reproduktion ethnischer Schichtungen auch in modernen Gesellschaften sowie das Spannungsverhältnis von kultureller Pluralisierung und struktureller Assimilation. Wenn eine Marginalisierung von Migranten und eine dauerhafte ethnische Schichtung verhindert werden soll, so zeigt der Verfasser, gibt es zu einer strukturellen Assimilation der Migranten keine Alternative. Unter struktureller Assimilation wird dabei der Einbezug der Migranten in das Bildungssystem, den Arbeitsmarkt und die zentralen Institutionen der Aufnahmegesellschaft verstanden. Eine kulturelle Pluralisierung kann es vor dem Hintergrund der Konstitutionsprinzipien moderner, funktional differenzierter Gesellschaften nicht geben - sie muss auf den Bereich der individuellen Freiheiten beschränkt bleiben. (ICE2)
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