Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Der Ort der Kontrolle: zum Einfluß interner und externer Faktoren auf die Wahlentscheidung

In: Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998, S. 599-622

Abstract

Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss interner und externer Faktoren auf die Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl 1998. Die Datengrundlage bildet eine Analyse der Fernsehberichterstattung über die beiden Spitzenkandidaten sowie eine telefonische Befragung von wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern im Rhein-Main-Gebiet. Als interne Faktoren werden das Geschlecht, das Alter, die Bildung, die Parteiidentifikation und das politische Interesse der Befragten betrachtet. Als externe Faktoren werden die Fernsehberichte von ARD, ZDF, RTL und SAT 1 mit Informationen über die Sachkompetenz und die Persönlichkeit von Helmut Kohl (CDU) und Gerhard Schröder (SPD) zugrunde gelegt. Die Daten zeigen, dass der Einfluss interner Faktoren auf die Wahlentscheidung größer ist als der Einfluss externer Faktoren, was die Frage aufwirft, worin die gesellschaftliche Bedeutung des rechnerisch relativ geringen Einflusses externer Faktoren besteht. Es kann also festgestellt werden, dass zwischen der rechnerischen Quantität und der gesellschaftlichen Qualität der Effekte ein fundamentaler Unterschied besteht und dass die Konzentration auf die Quantität der Einflüsse die politisch entscheidende Frage verfehlt: Wie passt der beschränkte, aber doch bemerkenswerte Einfluss einiger weniger Personen in strategischen Positionen zu allgemein akzeptierten Theorien der Demokratie und zu allgemein verbreiteten Vorstellungen von der Rolle des Individuums in einer freiheitlichen Gesellschaft? (ICI2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.