Ein Blick zurück nach vorn: Generationsbeziehungen im Stadt-Land-Vergleich
In: Lebenszeiten: Erkundungen zur Soziologie der Generationen ; Martin Kohli zum 60. Geburtstag, S. 175-194
Abstract
Die Annahme, Generationenbeziehungen seien auf dem Lande intakter als in der Stadt, gehört zur "Folklore des Halbwissens". Gestützt auf Daten des deutschen Alters-Surveys untersucht der Verfasser das Verhältnis der Befragten zu ihren noch lebenden Eltern. Die Ausformung der intergenerationellen Beziehungen wird dabei auf drei Ebenen betrachtet: Kontakthäufigkeiten und Wohnentfernungen, Enge der Beziehungen, Transfers und Hilfeleistungen. Ein Stadt-Land-Vergleich ergibt den folgenden Befund: In kleinen ländlichen Gemeinden ist trotz häufigerer Kontakte und der doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit, im gleichen Haus wie die Eltern zu wohnen, die Pflege der Eltern nicht häufiger anzutreffen (eher seltener), die finanziellen Transfers zu den Eltern sind nicht signifikant häufiger (eher seltener) und die emotionale Nähe zwischen den Generationen ist geringer als in den Städten. (ICE2)
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