Die Deutung des 11. September in ausgewählten Tageszeitungen
In: Irritierte Ordnung: die gesellschaftliche Verarbeitung von Terror, S. 125-137
Abstract
Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche Deutungsrahmen ausgewählte deutsche Tageszeitungen für die Bewältigung der Terroranschläge vom 11. September 2001 zur Verfügung stellten. Hierzu wurde eine quantitative inhaltsanalytische Auswertung von Leitartikeln und Kommentaren zwischen dem 12.9.2001 und dem 8.10.2001 zum Thema 11. September durchgeführt. Einbezogen wurden die Zeitungen DIE WELT, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau, die tageszeitung sowie das Neue Deutschland. Im ersten Teil des Beitrags werden Ursachen und Symbolbedeutungen des Tatziels und der Täterprofile anhand der Presseartikel untersucht. Im zweiten Teil werden die Deutungsrahmen für den 11. September in allgemeine, einen Metarahmen für die Interpretation bereitstellende Orientierungen der Zeitungen im Links-Rechts-Spektrum eingebettet und interpretiert. Die Analyse zeigt insgesamt, dass die umstrittene These Huntingtons von einem "Clash of Civilizations" indirekt zu einem Grundpfeiler der Interpretation des 11. September geworden ist, so dass von einer "Politisierung kultureller Differenz" gesprochen werden kann. (ICI)
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