Tageszeitungen zwischen Medienkonzentration und Internet-Ökonomie
In: Next generation information society?: Notwendigkeit einer Neuorientierung, S. 198-210
Abstract
Die Prozesse der Konzentration im Bereich der klassischen Medien vollziehen sich heute zuerst innerhalb der einzelnen Mediengattungen. Konjunktur- wie Strukturkrise in Deutschland haben den Wettbewerb erheblich verschärft. Ausgelöst werden diese Konzentrationsprozesse durch eine zunehmende "intermediäre" Konkurrenz zwischen den Mediengattungen. Einem tendenziell entgrenzten Angebot steht eine endliche Nachfrage gegenüber, bei der die klassischen Medien in schrumpfenden Märkten agieren müssen. Wenn identische Inhalte über verschiedene Verbreitungswege kommuniziert werden, setzt sich langfristig der schnellste, bequemste und vor allem der kostengünstigste Weg durch. Der Beitrag beschreibt den Umgang der Printmedien mit dieser Situation. Die Verlage setzen auf eine sinnvolle Ergänzung von Zeitung und Internet. "Cross-Media" umschreibt die intelligente Verknüpfung von Print und Online in allen Bereichen, in der Redaktion, beim Vertrieb, im Anzeigengeschäft und beim Marketing. Die Hoffung auf cross-mediale Ergänzung ist für die Autoren jedoch mehr als fraglich. Dass erst heute einige Verlage ihre Kundenkontakte digital organisiert haben, verweist auf einen erheblichen Nachholbedarf. Wenn elementare Prozesse schneller und zuverlässiger online zu erledigen sind, dann steht in der logischen Folge auch die langsame und unzuverlässige Ausgabe in gedruckter Form zur Disposition. (ICA2)
Problem melden