Politische Kommunikation im Zeitalter von "Big Brother"
In: Politikdarstellung und Unterhaltungskultur: zum Wandel der politischen Kommunikation, S. 93-115
Abstract
Der Verfasser greift die öffentliche Diskussion über politische Infotainment-Sendungen auf und setzt sich mit drei Thesen auseinander: (1) Politik und Politiker sind immer mehr eher in Infotainmentgenres als in traditionellen, seriösen Politikvermittlungsformaten zu finden. (2) Auch in Informationsgenres werden zunehmend unterhaltende Elemente eingebaut. (3) Das Ergebnis dieser Entertainisierung ist eine Verdummung der Öffentlichkeit, die nur irrationale Entscheidungen treffen kann oder sich von der Politik zurückzieht. Der Verfasser zeigt, dass insgesamt allerdings mehr Befunde für einen positiven Lern- und Erinnerungseffekt von Infotainment sprechen. Er konstatiert eine generelle Empfindlichkeit gegenüber elitenferner Popularisierung im Fernsehen, die die Schwierigkeiten der Kritiker von Infotainment mit dem Aufklärungsideal in der postmodernen Gesellschaft zeigt. (ICE2)
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