Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Die Erklärungskraft spiel- und tauschtheoretischer Verhandlungsmodelle: ein empirischer Vergleich am Beispiel des 'Endgames' der Regierungskonferenz 1996

In: Die Institutionalisierung internationaler Verhandlungen, S. 261-289

Abstract

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die differenzielle Erklärungskraft spiel- und tauschtheoretischer Verhandlungsmodelle an einem konkreten internationalen Verhandlungssystem empirisch-quantitativ zu bestimmen und zu untersuchen, ob dasvertragliche Ergebnis vom Institutionalisierungsgrad des Verhandlungssystems bzw. seiner institutionellen Einbettung abhängt. Als Anwendungsbeispiel wird die Regierungskonferenz von 1996 herangezogen, bei der die Mitgliedstaaten der Europäischen Union über die Reform der bestehenden Verträge verhandelten. Diese Reformkonferenz mündete in den Vertrag von Amsterdam. Nach einem kurzen Überblick über das Verhandlungssystem und die Datengrundlage werden einige Hypothesen entwickelt und empirisch überprüft. Im Ergebnis zeigt sich, dass vor dem Hintergrund eines relativ stark institutionalisierten Verhandlungssystems die auf einer Kooperationsannahme basierenden Modelle (z.B. die Nash-Verhandlungslösung und das Tauschmodell) den höchsten Gesamtnutzen für die Akteure liefern. Gleichzeitig erzielen sie auch die höchste Prognosegüte. Ferner wird deutlich, dass in allen Modellen die Annahme einer Machtgleichverteilung unter den EU-Staaten zu besseren Ergebnissen führt als die Annahme, große Mitgliedstaaten seien mächtiger als kleine. (ICI2)

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