Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Militär und Ökonomie

In: Militärsoziologie: eine Einführung, S. 198-215

Abstract

Die Entwicklung der Militärsoziologie nach dem Zweiten Weltkrieg ist dadurch gekennzeichnet, dass drei Forschungskomplexe im Vordergrund standen: Die Militärsoziologie beschränkte sich auf eine Sozialpsychologie des Soldaten, auf eine Organisationstheorie des Militärs sowie auf Untersuchungen zum Verhältnis von Militär und Politik. Insbesondere das Themenfeld "Militär und Ökonomie" war jedoch bislang nicht Gegenstand der jüngeren Militärsoziologie. Im vorliegenden Beitrag wird argumentiert, dass die Soziologie dieses Forschungsfeld den Wirtschaftswissenschaften nicht "kampflos" überlassen sollte, da die Gesellschaftsperspektive aufschlussreiche Einblicke in das ambivalente Verhältnis von Militär und Ökonomie erlaubt. Der Autor skizziert den Gegenstand und die Fragestellungen der Militärökonomie und diskutiert einige theoretische Ansätze und Erklärungsmodelle auf der Makroebene (z.B. Industrialisierung, Kapitalismus, Ökonomie und das Militär) sowie auf der Organisationsebene (betriebswirtschaftliches Denken, Verwaltungsmodernisierung und das Militär). Er zeigt, dass das Verhältnis von Militär und Ökonomie bereits bei den Klassikern der Soziologie ein umstrittenes Forschungsfeld darstellte. Er hebt insbesondere die Position von Max Weber hervor, der die Entstehung der modernen kapitalistischen Betriebsorganisation und die Herausbildung von militärischen Organisationsformen im Rahmen seiner umfassenden Modernisierungstheorie einordnete. Aber auch die gegenwärtige Organisationssoziologie liefert eine wichtige Ergänzung zu wirtschaftswissenschaftlichen Perspektiven. (ICI2)

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