Europawahl in Deutschland: kein Testlauf für 2006
In: Europawahl 2004, S. 94-123
Abstract
Der Verfasser diskutiert das Ergebnis der Europawahl für die deutschen Parteien insgesamt und differenziert für die einzelnen Parteien. Er zeigt aufgeschlüsselt nach Alter und Geschlecht, Bildungsgruppen, Berufsgruppen und Gewerkschaftszugehörigkeit, welche Partei schwerpunktmäßig von welcher Wählergruppe gewählt wurde. Zudem wird nach der Bedeutung europapolitischer Themen bei der Europawahl gefragt. Die Europawahl 2004, so wird gezeigt, war kein ernsthafter Testlauf für die kommende Bundestagswahl. Die Wahlbeteiligung war sehr niedrig, die Wählerstruktur verzerrt und die SPD hatte unter Defätismus- und Bequemlichkeitseffekten zu leiden. Viele Wähler der FDP und der Grünen standen dem jeweiligen "Koalitionspartner" sehr nahe. Der PDS halfen die parallel stattfindenden Kommunal- und Landtagswahlen in den neuen Bundesländern. Zudem lag die Europawahl in der Mitte der deutschen Legislaturperiode - ein Zeitpunkt, zu dem sich traditionsgemäß die Regierungsparteien politische Lasten aufbürden lassen müssen. (ICE2)
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