Netzwerk-Kriege und neue sicherheitspolitische Dimensionen
In: Kriege als (Über)Lebenswelten: Schattenglobalisierung, Kriegsökonomien und Inseln der Zivilität, S. 72-87
Abstract
Der Beitrag erörtert die neue Ausrichtung der Sicherheitspolitik des Westens bei dem Umgang mit Konfliktsituationen. Der Autor spricht in diesem Zusammenhang von 'Bio-Politik' als einem Konzept der 'Menschlichen Sicherheit' auf internationaler Ebene. So ist bei neuen Gewaltkonflikten eine Symbiose zwischen militärischer und humanitärer Macht zu beobachten, so dass die sanfte Macht Europas sowie humanitärer Organisationen und Hilfswerke nur eine andere Form der Machtausübung durch den Westen ist. Das neue sicherheitspolitische Terrain privater Formen der Pazifizierung und Gegendrohung umfasst folgende Bestandteile: (1) Migration als Sicherheitsproblem, (2) Entstehung von Formen humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe 'vor Ort', (3) soziale und politische Wiederaufbauprogramme sowie (4) Rückkehrer-Programme. Gemeinsames Ziel der militärischen wie der humanitären Ansätze ist die Kontrolle der Entwicklungsgesellschaften, die als Bedrohung empfunden werden. Nur eine grundlegende Neubewertung der gegenseitigen Abhängigkeiten und Vernetzungen kann diese Polarisierung durchbrechen. (ICG2)
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