Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Bundestagswahlkampf 2002 - Zwischen strategischem Kalkül und der Inszenierung des Zufalls

In: Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2002, S. 102-133

Abstract

Die Studie zu der Bundestagswahl 2002 untersucht die Wahlkampfstrukturen und -strategien der Parteien vor dem spezifischen Hintergrund des Wahlkampfkontextes 2002. Somit steht hier die strategische Flexibilität der Kampagnen, d.h. deren Anpassungsfähigkeit an sich kurzfristig verändernde Kontextfaktoren, im Mittelpunkt. Gerade diese 'elastische Reaktionsfähigkeit' ist, so die untersuchungsleitende Annahme, für den Erfolg der Parteienkampagnen in Bezug auf ihre mediale wie öffentliche Resonanz sowie in Bezug auf das Wahlergebnis 2002 maßgeblich. Die Überprüfung der Hypothese beginnt mit einer Beschreibung der Chronologie des Wahlkampfes 2002 und der sich rasant wandelnden Kontextfaktoren. Dazu gehören (1) die Kanzler-Frage, (2) Möllemann und die 'Karsli-Affäre', (3) Flutkatastrophe, Irakkrise und TV-Duelle. Im Anschluss rücken die Wahlkampfstrukturen und -strategien der etablierten Parteien in den Mittelpunkt des Interesses. Hier gliedern sich die Ausführungen in (1) die Strategien von SPD und CDU/CSU (Personalisierung versus Kompetenzangriff) und (2) die Strategien von FDP, Bündnis 90/Die Grünen und PDS, die zwischen Fun, Bündnistreue und Positionierungsproblemen angesiedelt sind. Die Untersuchung zeigt, dass der Wahlkampf 2002 für die meisten Parteien ein Schritt in Richtung organisatorischer Professionalisierung ist. Dies äußert sich in zunehmendem Kapitaleinsatz, im Outsourcing sowie in der strategischen Dauerbeobachtung von Gegnern, der Medienberichterstattung und der öffentlichen Meinung. Ferner wird auch ein kritischer Blick auf die Wahlkampfforschung und die Rolle, die sie im Rahmen des Bundestagswahlkampfes spielt, geworfen. (ICG2)

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