Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Kunden, Kennziffern und Konkurrenz: Markt und Organisation in der Dienstleistungsarbeit

In: Das Politische in der Arbeitspolitik: Ansatzpunkte für eine nachhaltige Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung, S. 127-153

Abstract

Der Beitrag untersucht Aspekte einer Marktsteuerung von Unternehmen und Arbeitsprozessen. Die Autoren behandeln dieses Thema aus zwei einander entgegengesetzten Perspektiven. Zunächst wird der weithin geteilten Befund einer "Internalisierung des Marktes" in Unternehmen geprüft, indem die "Vermarktlichung" auf der Basis einer Reihe empirischer Projekte der zurückliegenden Jahre "durchdekliniert" wird. Die Autoren interpretieren diese Tendenz als Konfrontation von Beschäftigten mit Kennziffern, Kunden und Konkurrenz, wobei die Konkurrenz sich sowohl auf die jeweiligen Gütermärkte als auch auf den Arbeitsmarkt bezieht. Dieses Durchdeklinieren von "Vermarktlichung" mündet in der Frage: Wer konfrontiert die Beschäftigten mit Kennziffern, Kunden und Konkurrenz? Beschäftigte sind mit Bewegungen auf dem Kapital-, Güter- und Arbeitsmarkt konfrontiert, die von der Unternehmensführung in Rahmenbedingungen für das Handeln der Beschäftigten übersetzt wurden. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass Marktsteuerung sich grundsätzlich im Konflikt mit den Kooperations- und Koordinationsvorteilen der Betriebsförmigkeit steht. Verhandelt wird überdies stets auf, nie mit Märkten. Zurückgewiesen wird damit die letztlich neoklassisch inspirierten "Marktmythologie", nach der "das" Individuum "dem" Markt gegenüberstehe. (ICA2)

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