Solidarität ohne Grenzen?: Probleme sozialer Ungleichheit und Teilhabe in europäischer Perspektive
In: Die Europäisierung sozialer Ungleichheit: zur transnationalen Klassen- und Sozialstrukturanalyse, S. 231-252
Abstract
"Angelika Poferl diskutiert die Frage, welche Konzepte von Solidarität in einem supranationalen Raum wie dem europäischen möglich sind. Einleitend unterscheidet die Autorin drei Formen von Solidarität, die zum einen auf räumlicher und sozialer Nähe, zum anderen auf einer gemeinsamen sozialen und politischen Situation (Klasse) und drittens auf der imaginierten Vergemeinschaftung im Rahmen eines Nationalstaates beruhen. Diese Begriffe unterstellen eine wie auch immer geartete Gemeinschaft, eine soziokulturelle Homogenität und exklusive Mitgliedschaftsrechte. Eine transnationale Solidarität hingegen kann sich nicht mehr auf solche Gleichheits- und Gemeinschaftsvorstellungen stützen. In Anlehnung an das Konzept der kosmopolitischen Solidarität betont Poferl, dass eine transnationale Solidarität dennoch als Politik der Würde und Humanität - durch die auch die Unterschiedlichkeit der jeweiligen Akteure und Lebenssituationen anerkannt wird - möglich ist. Dies impliziert den Kampf um Rechte und Anrechte ebenso wie die Sorge um Andere in ihrer Gleichheit und Verschiedenheit. Im Vordergrund stehen nicht Identitäten, sondern Probleme des Ausschlusses und gefährdeter Existenz." (Autorenreferat)
Problem melden