Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

"Globalisierung" als neues Paradigma der politischen Bildung

In: Politische Bildung in der Mediendemokratie: Beiträge zu einer Theorie für die Praxis, S. 49-62

Abstract

Der die Weltwirtschaft, die internationalen Beziehungen und den Wohlfahrtsstaat erfassende Prozess, der als "Globalisierung" bezeichnet wird, verändert die institutionelle Gestalt der politischen Bildung. Der Beitrag zeigt, dass und wie diese Entwicklung von der politischen Bildung als "neues Paradigma" in kritischer Absicht verstanden und als didaktisches Passepartout benutzt werden sollte. Zu fragen ist daher nicht nur, ob und ggf. wie der ökonomische Globalisierungsprozess die politische Bildung in und außerhalb der Schule und ihrer Träger verändert, sondern auch, welcher Art die Beschäftigung damit sein soll. Die "neoliberale Modernisierung" beschleunigt und verstärkt jene Krise des Politischen mit ihrer "Diktatur der Ökonomie" über Soziales, Ökologie, Zivilgesellschaft, Politik und politische Bildung. Erforderlich ist eine "Repolitisierung der Bildungsarbeit", was sich künftig in den Lehrplänen genauso niederschlagen müsste wie in den Unterrichtsmethoden. Statt durch mehr Wettbewerb unter und in den Schulen den Leistungsdruck auf Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche zu erhöhen, sollte Bildung wieder stärker als "öffentliches Rechtsgut" für alle und nicht als "weicher Standortfaktor" und Humankapital begriffen werden. Bildung hat mehr zu sein als Ausbildung und Berufsqualifizierung. (ICA2)

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