Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Rational Choice

In: Einführung in die politische Theorie und Methodenlehre, S. 273-288

Abstract

Rational-Choice-Ansätze gehen von folgenden drei Kernannahmen aus: (1) Soziale Phänomene lassen sich stets durch das Verhalten vieler einzelner Individuen bestimmen (methodologischer Individualismus). (2) Individuen versuchen in Situationen der Knappheit rational ihren Nutzen zu maximieren bzw. Kosten zu minimieren. (3) Es wird davon ausgegangen, dass Knappheit herrscht, sodass sich die Akteure für bestimmte Handlungsoptionen und somit gleichzeitig gegen Alternativen entscheiden müssen (Opportunitätskosten). Durch die Anwendung dieser drei Kernannahmen auf soziale Phänomene soll eine komplexe Realität auf wenige Variable reduziert und dadurch analytisch erklärt bzw. vorhergesagt werden. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass der Rational Choice Ansatz zugleich einer der einfachsten und der kompliziertesten Theoriegebilde, die der politikwissenschaftlichen Forschung zur Verfügung stehen, ist. Er ist einfach, weil er von einigen wenigen Grundannahmen ausgeht, die leicht nachvollziehbar sind und auf deren Basis es möglich ist, weitreichende und intersubjektiv zugängliche Aussagen zu treffen. Er ist kompliziert, weil sich der Ansatz seit seinem ersten Auftreten in den Sozialwissenschaften vielfältig ausdifferenziert hat und von "der" Rational Choice "Theorie" nicht gesprochen werden kann. Im Beitrag werden insgesamt einige grundlegende Überlegungen zur Modellierung mit Rational Choice vorgetragen und es wird in allgemeiner Form aufgezeigt, wie die Konzepte des Rational Choice Ansatzes verwendet werden können, um eigene Modelle zu bilden und sie auf politikwissenschaftliche Fragestellungen anzuwenden. (ICA2)

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