Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Kriegsikonen aus Videosignalen: von der militärischen Macht der Videobilder in einer globalisierten Nachrichtenlandschaft

In: War Visions: Bildkommunikation und Krieg, S. 388-404

Abstract

Der einflussreiche Nachrichtenfaktor "Visualität" ist mittlerweile Teil des terroristischen Kalküls. Der Beitrag untersucht die militärische Macht von Videobildern am Beispiel von Terrorismusvideos, deren Botschaft der Gewalt weltweit massenmedial über das Internet, aber auch als "Clips" in Fernsehnachrichten oder als "Screenshots" in der gedruckten Presse verbreitet wird. Die Analyse zeigt, wie Topterrorist Osama Bin Laden im westlichen Mediensystem zur Videoikone wird und sogar - wie in einem preisgekrönten Musikvideo des Hiphop-Stars Eminem - Eingang in die US-amerikanische Popkultur findet. Bin-Laden-Videos können als eine neue Waffe im Arsenal der modernen Kriegsführung angesehen werden. Bei dieser Variante der Massenkommunikation handelt es sich um die terroristische Nutzung des zivilen Mediums Video, analog zu der terroristischen Nutzung von zivilen Flugzeugen bei den Anschlägen des 11. September. Das Videobild des Terroristenführers verwandelt sich in einen "Avatar", der stellvertretend für ihn in den Heiligen Krieg ziehen konnte. (UN)

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