Die Europäisierung nationaler Wirtschaftsverbände: Lehren für die Einbindung der organisierten Zivilgesellschaft in den europäischen Politikprozess
In: Europäische Zivilgesellschaft: Konzepte, Akteure, Strategien, S. 365-388
Abstract
Die Hauptergebnisse einer empirischen Untersuchung zu den europäischen Strategien nationalen Wirtschafts- bzw. Industrieverbände werden vorgestellt. Es handelt sich um eine am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung durchgeführte schriftliche Befragung mit zusätzlichen Experteninterviews vorwiegend bei französischen und deutschen Wirtschaftsverbänden und Vertretern der europäischen Verwaltung. Untersucht wurden zum einen die Unterschiede zwischen den nationalen und europäischen Strategien der Interessenvertretung. Es wird gezeigt, dass insbesondere die Mehrebenenstruktur der EU von nationalen Interessengruppen erhebliche Anpassungsleistungen erfordert. Zum anderen wurde gefragt, wie sich spezifische Merkmale der Wirtschaftsverbände, wie z.B. ihre Ausstattung mit Ressourcen, auf die Europäisierung professioneller Interessenvermittlung auswirken. Die wirksame Interessenvertretung der Wirtschaftsverbände auf europäischer Ebene wird durch die Fragmentierung der EU-Bürokratie und die eher intransparente Entscheidungsstruktur der EU erschwert. (GB)
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