Book chapter(print)2006

Religiöser Zionismus und der israelisch-palästinensische Konflikt

In: Zum Verhältnis von Religion und Politik im Nahostkonflikt: Dokumentation einer interdisziplinären Vortragsreihe an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V., p. 137-158

Abstract

Die Autorin thematisiert die Komplexität und die fließenden Grenzen zwischen den religiösen Strömungen in Israel. Sie geht von der These aus, dass die religiöse Variante des nationalen, zionistischen Projekts an der Eskalation und Versteigerung des Konflikts eigenen Anteil hat. Am Beispiel Israels kann gezeigt werden, wie konkurrierende politische und gesellschaftliche Akteure auf der Basis ihrer jeweiligen religiös-nationalistischen oder säkular-liberalen Präferenzen den Konflikt deuten und sich entsprechend verhalten. Dabei verweist sie bei ihrer Schilderung der religiösen Parteien in Israel auf moderate Gruppierungen, die an der gesellschaftlichen Basis aktiv sind. Dieses Beispiel zeigt, wie sich im Zuge historischer Ereignisse religiöse Akteure radikalisieren können und eine friedliche Konfliktlösung nachhaltig erschweren. Für diese Problematik hat weder die Theorie des demokratischen Friedens eine Lösung parat, noch haben die verhandlungsbereiten säkularen Eliten in Israel einen Weg gefunden, mit den religiös motivierten Friedensstörungen umzugehen. Dass sich sowohl Theorie wie auch die politische Praxis mit der Gefährdung des demokratischen Friedens durch politisierte religiöse Akteure auseinandersetzen muss, liegt angesichts des erheblichen Konfliktpotentials auf der Hand. (ICG)

Report Issue

If you have problems with the access to a found title, you can use this form to contact us. You can also use this form to write to us if you have noticed any errors in the title display.