Wer denkt, lebt in der Zukunft: was man von Charles Sanders Peirce und Karl Raimund Popper über die Zukunft erfahren kann
In: Aufgabe Zukunft: Versäumen, planen, ermöglichen ..., p. 110-120
Abstract
Peirce verdanken wir die Einsicht, dass die Bedeutung eines Satzes nicht aus der Vergangenheit heraus verstehbar ist, sondern einzig aus den zukünftigen praktischen Wirkungen, die sich aus ihm ergeben. Popper hat gezeigt, dass der Erkenntnisprozess niemals an ein Ende gelangt und sich der Wissenschaftler immer auf dem Weg in die künftige Welt aller möglichen Argumente und Theorien befindet. Die Überlegungen von Peirce und Popper zum Erkenntnisprozess und zur Zukunft werden hier anhand von vier Thesen erörtert: (1) Erkennen kann nicht über Definitionen geschehen. (2) Der Erkennende ist immer Teil einer unbegrenzten Forschergemeinschaft. (3) Das Neue wird nicht durch Deduktion oder Induktion gefunden, sondern durch Abduktion, durch kreative Hypothesenbildung. (4) Die Gültigkeit einer Theorie kann nie abschließend bewiesen werden. Während das Interesse von Peirce der Zukunft im Akt des Erkennens gilt, geht es Popper um die Zukunft im Prozess des wissenschaftlichen Erkennens. Peirce wie Popper zeigen, dass Erkennen und Verstehen immer in die Zukunft weisen. Jeder dialogische Moment ist ein Fraktal der Zukunft. (ICE2)
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