Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Reziprozität unterbrechen, Beziehung stärken: Chance und Grenze kirchlichen Handelns in Gewaltkrisen

In: Religion, Politik und Gewalt: Kongressband des XII. Europäischen Kongresses für Theologie, 18.-22. September 2005 in Berlin, S. 742-758

Abstract

Angesichts der terroristischen Anschläge von Selbstmordattentätern in New York, Madrid oder London befasst sich der Beitrag mit der Frage des Zusammenhangs zwischen Religion und Gewalt. Unter welchen Bedingungen werden Gewaltkrisen durch religiöse Verbundenheiten angefacht und verschärft und unter welchen Bedingungen können Religionen zur Ermächtigung von Gewalt beitragen? Welche Bedeutung und Macht haben Erzähltraditionen, Ritual-und Symbolwelten von Religionen in der Vorbeugung, Unterbrechung, Eingrenzung von Gewaltkrisen? Ziel des Beitrag ist es, einige zentrale Aspekte dieser Grundfragen eines Forschungsprojektes, das vom Institut für Praktische Theologie, der Arbeitsstelle Kirche und Stadt und der Missionsakademie in Hamburg in diesem Jahr gemeinsam beantragt worden ist, vor Beginn der Einzeluntersuchungen zu markieren.Der Autor möchte aufzeigen, dass der Protestantismus theologisches Wahrnehmungs- und Reflexionspotential, aber auch Haltungs- und Handlungsperspektiven freisetzt, die in dieser zentralen Menschheitsfrage eine Hilfe sein können. Am Beispiel der Gewalteskalation nach Hurrikan Katrina werden zwei theoretische Erklärungsansätze diskutiert, vor allem der des mimetischen Gewaltmechanismus, den der Autor "schlechte Reziprozität" nennt. Thematisiert wird im weiteren Verlauf auch die "gute Reziprozität", die sich an den immensen Spendenaufkommen angesichts der Flutwelle in Ostasien gezeigt hat und zu der die Kirchengemeinden im Rahmen ihrer sozialen Kompetenz immense Beiträge leisten können. (ICH)

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