Das britische Fußball-Labor: Überwachung, Gouvernementalität und Neomerkantilismus
In: Kontrollierte Urbanität: zur Neoliberalisierung städtischer Sicherheitspolitik, S. 245-260
Abstract
Gegenstand des Beitrags ist soziale Kontrolle im Umfeld des kommerziellen Fußballs in Großbritannien. Der Verfasser betrachtet das weltweite Fußball-Business aus politökonomischer Perspektive als "neo-merkantiles Projekt", in dem staatliche Institutionen, quasi-staatliche Institutionen im Bereich Populärkultur und die Zivilgesellschaft sowie weitere Akteure wie beispielsweise transnationale Medienunternehmen zusammenwirken. Zunächst werden Kernelemente der Fußballkultur wie Teilhabe und Gemeinschaftsgefühl dargestellt. Sodann werden grundlegende Elemente des Hooliganismus in Großbritannien dargestellt sowie die Versuche der Behörden, das Spiel in einen befriedeten und regulierten Raum von Freizeit und Konsum zu verwandeln. Dieser Prozess wird aus der Sicht des Foucaultschen Ansatzes und des Neomarxismus analysiert und es wird gezeigt, wie Fußball durch neomerkantilistische und neoliberale Kräfte geprägt und verändert wird, wie Befriedung, Disziplinierung und Re-Subjektivierung von Fußballfans mit der ökonomischen Globalisierung zusammenhängen. (ICE2)
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