Die Polizei unter dem Einfluss von Globalisierung und Europäisierung: zur Einführung
In: Einflüsse von Globalisierung und Europäisierung auf die Polizei, S. 10-14
Abstract
Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband skizziert folgende Problemstellung: Die Zunahme und Beschleunigung der transnationalen Prozesse im Bereich von Wirtschaft, Medien und Kultur, die immer stärker werdende Notwendigkeit der internationalen Kooperation bei Problemen und Krisen, die weiter gestiegenen Abhängigkeiten eines Staats von anderen Staaten und Gesellschaften werden unter dem Begriff der Globalisierung diskutiert. Vernetzungsnotwendigkeiten und über den nationalen Tellerrand hinausschauende Problemsensibilität betreffen aber nicht nur die globalen Prozesse, sondern auch die Europäisierung. In Zeiten von fortschreitender Globalisierung und Europäisierung ist daher die Ansicht längst überholt, dass Polizei als nationalstaatliche Institution der Inneren Sicherheit ihre Aufgaben und Themenstellung im staatlichen und gesellschaftlichen "Inneren" finde, und dass für äußere Aufgaben und Gefährdungen deshalb andere Akteure, wie z.B. die Diplomatie und die Bundeswehr, zuständig seien. Überholt wurde diese Ansicht durch die Kraft des Faktischen: Kriminalität, Extremismus und Terrorismus machen nicht an Grenzen Halt. Verschiedene Formen kriminellen Verhaltens sind vielmehr auf Grenzüberschreitung angelegt. Die dokumentierte zehnte Fachtagung der empirischen Polizeiforschung befasst sich daher schwerpunktmäßig mit den Wirkungen von Globalisierung, Europäisierung und Internationalisierung auf die Polizei. (ICA2)
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