Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2008

Angela Merkel und der Fußball: die Eroberung einer Männerbastion

In: Frauen, Politik und Medien, S. 72-82

Abstract

Die Autorin zeigt in ihrer Inhaltsanalyse von vier überregionalen Tageszeitungen ("Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Frankfurter Rundschau", die "Welt" und "Bild") sowie von politischen Wochenmagazinen ("Der Spiegel" und "Focus"), wie über das Verhältnis von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Fußball während der Weltmeisterschaft 2006 berichtet wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass der Sport in den Medien immer noch weitgehend Männersache ist, war zu erwarten, dass die Presse das Verhalten der Kanzlerin im Zusammenhang mit Fußball und der Weltmeisterschaft in Deutschland kritisch beobachten und womöglich auf Klischees zurückgreifen würde, wie sie aus der Berichterstattung über Frauen und Sport bekannt sind. Die vorgestellten Befunde zeigen jedoch, dass es Angela Merkel allen Unkenrufen von Politikern und Journalisten zum Trotz gelungen ist, sich durch glaubwürdige Auftritte eine Anerkennung hinsichtlich ihres Verhältnisses zu Fußball und Nationalmannschaft zu verschaffen. Einige Artikel der Bild-Zeitung verdeutlichen diese Entwicklung: Von frühen Zweifeln und der bangen Frage "Wieviel versteht sie eigentlich vom Lieblings-Sport der Deutschen?" (9. Dezember 2005) über die Bekräftigung von Jürgen Klinsmann, Merkel dürfe "jederzeit" in die Kabine der Nationalmannschaft (26. Mai 2006) bis hin zur freudigen Erkenntnis "Auch die Kanzlerin schreit für Deutschland" und "Die Nation wundert sich, wie König Fußball die sonst immer so kontrolliert wirkende Regierungschefin verändert hat" (16. Juni 2006). (ICI2)

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