Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Governance in der Europäischen Union

In: Governance - Regieren in komplexen Regelsystemen: eine Einführung, S. 69-92

Abstract

Der Beitrag will folgende These belegen: Um die EU zu verstehen, braucht man keine Spezialtheorie, sondern man kann sich aus dem reichen Fundus der Politikwissenschaft bedienen. Dies erlaubt es, auch die EU mit anderen Systemen und deren Politikprozessen zu vergleichen. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn die Anwendung allgemeiner Konzepte auf vergleichbare Phänomene lässt nicht auf die Identität des Untersuchungsgegenstands schließen. Insgesamt zeigen die Autoren: Eine Untersuchungsperspektive, die sich mit Governance beschäftigt, trägt der Tatsache Rechnung, dass sich das zu untersuchende Phänomen nicht mehr säuberlich in die politikwissenschaftlichen Teildisziplinen einordnen lässt. Regiert wird heute in netzwerkartigen Strukturen, die auch Staatsgrenzen überschreiten können, mit öffentlichen und privaten Akteuren. Dies lässt sich besser durch eine analytische Perspektive in den Griff bekommen, die nach einem Problem fragt ("Wie wird heute regiert?"), statt den Untersuchungsbereich entlang der politikwissenschaftlichen Teildisziplinen von vornherein auf zwischenstaatliche Beziehungen, die EU, Regierungen oder Verwaltungen zu beschränken. Damit wird der allgemeinen Tendenz Rechnung getragen, dass sich diese Teildisziplinen stärker auf einander zu bewegen. Gleichzeitig bietet eine solche problemorientierte Betrachtungsweise auch Ansatzpunkte für interdisziplinäre Forschung. (ICA2)

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