Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Die unternehmerische Schule und ihre gesellschaftlichen Implikationen: Hessische Schulpolitik in der Perspektive der Gouvernementalität

In: Von Platon bis zur Global Governance: Entwürfe für menschliches Zusammenleben, S. 191-208

Abstract

Die Verfasserin zeigt am Beispiel der hessischen Schulpolitik, dass die Orientierung an Markt und Wettbewerb mit negativen gesellschaftlichen Implikationen einhergehen kann. Dazu wird erläutert, was Foucault unter neoliberaler Gouvernementalität versteht, um aus dieser Perspektive die schulpolitischen Reformen ab dem Regierungsantritt der CDU in Hessen zu analysieren. Die Betrachtungsweise des Bildungssystems als Unternehmen umfasst institutionelle Veränderungen und neue Subjektanrufungen, die denen der Mensch als homo oeconomicus und als Unternehmer seiner selbst konzipiert wird. Dass die Tendenz zur unternehmerischen Schule auch problematische gesellschaftliche Implikationen enthält, wird in einem nächsten Schritt deutlich. Schon konzeptionell ist die Figur des homo oeconomicus mit Ausschlüssen verbunden, und auch empirisch gibt es Hinweise darauf, dass die Übernahme ökonomistischer Orientierungen und eine Ellenbogenmentalität auf der Subjektebene mit der Abwertung von als überflüssig oder nutzlos bewerteten Menschen einher gehen kann. Abschließend werden Grenzen der Foucaultschen Perspektive sowie Anknüpfungspunkte für weitere Forschungen skizziert. (ICE2)

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