Globale Gerechtigkeit, Bewegungsfreiheit und demokratische Staatsbürgerschaft
In: Integration, Rassismen und Weltwirtschaftskrise, S. 413-451
Abstract
Der Beitrag setzt sich mit zwei Fokusfragen auseinander: Welches sind die Ansprüche bedürftiger Fremder auf Aufnahme in Drittstaaten? Unter welchen Voraussetzungen sollten liberale Staaten ihre Grenzen im Sinne einer allgemeinen Freizügigkeit öffnen? Der Verfasser stellt zunächst drei auf den ersten Blick unvereinbare normative Perspektiven zu Migration und politischen Grenzen dar ("Gerechtigkeit", "Freiheit", "Demokratie"). Er beschreibt dann Migration als normativ komplexes Phänomen. Die Öffnung internationaler Grenzen für Migration kann erstens mit universellen Ansprüchen auf individuelle Autonomie begründet werden, welche die politischen Institutionen verpflichten, Einschränkungen zu rechtfertigen; zweitens mit spezifischen Ansprüchen von Stakeholdern gegenüber einem bestimmten Staat, in den sie einwandern möchten; drittens mit Ansprüchen der weltweit Schlechtestgestellten auf bessere Chancen, welche durch humanitäre Aufnahme in wohlhabenden Ländern als Teilaspekt einer umfassenden Entwicklungsstrategie verbessert werden könnten. (ICE2)
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