Globalisierung und globaler Wandel
In: Handbuch eine Welt: Entwicklung im globalen Wandel, S. 103-112
Abstract
Die Globalisierung impliziert zunächst die immer engere Verdichtung ökonomischer Interdependenzen und das immer feinere Netz von Handelsbeziehungen, Finanzströmen und Direktinvestitionen, die die Entwicklungsdynamiken der Volkswirtschaften und die Handlungsspielräume der Politik in einem Maße mit der Entwicklungsdynamik der Weltwirtschaft verbindet, das vor wenigen Jahrzehnten - vor dem Zusammenbruch des Bretton Woods-Systems - noch undenkbar gewesen wäre. Die Kommunikationstechnologien sind wesentliche Treiber der Globalisierung, denn sie verringern die Transaktionskosten internationaler Interaktionen. Zugleich wird immer deutlicher, dass die vergangenen knapp zwei Dekaden nicht bloß eine neue globale Ära charakterisieren, deren Grundlagen sich langsam konsolidieren, sondern eher den Auftakt zu einer weitergehenden "großen globalen Transformation" darstellen, deren Konturen sich langsam abzuzeichnen beginnen. Die erste Hälfte des 21. Jahrhunderts wird neben den ökonomischen Herausforderungen der Globalisierung durch zwei weitere Prozesse des globalen Wandels charakterisiert, die die Weltpolitik und -wirtschaft nach Einschätzung des Autors signifikant verändern werden: die tektonischen Machtverschiebungen in Richtung Asien und die Folgen des Klimawandels, die entweder das Erdsystem destabilisieren oder die Weltwirtschaft revolutionieren. (ICI2)
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