Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Subjektivierung von Macht - Diffusion von Herrschaft: zum Formwandel von Herrschaft in der Zweiten Moderne

In: Macht und Herrschaft in der reflexiven Moderne, S. 47-66

Abstract

"Differenzierung" und "Entgrenzung" sind zwei grundlegende Paradigmen der soziologischen Selbstthematisierung der Moderne. Sie bezeichnen zwei unterschiedliche Perspektiven auf ein und denselben Entwicklungsprozess. Betrachtet man die Modernisierung der Moderne aus dem Blickwinkel des Differenzierungsparadigmas, so erscheinen Entdifferenzierungen als Anomalien und Ausnahmen. Aus der Perspektive des Entgrenzungsparadigmas entgegen stellen sie sich als Hinweis auf grundlegend veränderte Strukturbildungen dar, die auch und gerade für die Strukturierung von Macht und Herrschaft von Bedeutung sind. Die in der Durchsetzung der Ersten Moderne tief eingeschliffenen Unterscheidungen wie die Kontrastierung von Macht und Freiheit und die Gegenüberstellung von Macht und Herrschaft erodieren. So werden Hybride von Macht und Freiheit einerseits und Macht und Herrschaft andererseits sichtbar, die systematisch an Bedeutung gewinnen. Andererseits läuft diese Entwicklung keineswegs auf eine grenzenlose Auflösung aller Grenzen hinaus; sie wirft vielmehr die Frage auf, wie und in welcher Form neue Abgrenzungen gezogen werden können, damit Herrschaft ihren Legitimationsanspruch behält und nicht zur negativen Macht wird. (ICE2)

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