Die Governance der Globalen Wirtschafts- und Sozialentwicklung
In: Friedensmacht Europa: dynamische Kraft für Global Governance?, S. 177-210
Abstract
Die Globalisierung der Weltwirtschaft und der sie antreibende neoliberale Konsens hat nach Meinung des Autors die Fähigkeit der Nationalstaaten, weitgehend autonom den Rahmen für ihre nationale Wirtschaftsordnung zu setzen, in den letzten Jahren stark eingeschränkt. Diese Einschränkungen sind jedoch nicht Hand in Hand mit einer Zunahme adäquater globaler Regelungsinstitutionen gegangen. Dies zeigt nicht zuletzt die gegenwärtig noch nicht überwundene tiefe Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise. Dabei besteht jedoch weitgehend Konsens über die Notwendigkeit eines globalen umfassenden Regulierungsrahmens, um die hohen Volatilitäten der Märkte zu verringern, die weltweite massenhafte Verelendung zu bekämpfen und die drohende Umweltkatastrophe durch den Klimawandel zu überwinden. Will man einen effektiven Rahmen errichten, um die globalen Probleme zu lösen, muss nach Auffassung des Autors die ganze Welt eingebunden werden, unabhängig von ihrem Wirtschaftssystem, dem Grad ihrer demokratischen Ausrichtung oder der Befolgung der Menschenrechte. Folglich schlägt der Autor ein kooperatives Institutionengefüge vor, das nicht nur alle Staaten der Welt, sondern auch alle Stakeholder (Zivilgesellschaft, Interessengruppierungen) in die Diskussions- und Entscheidungsprozesse einbezieht. Damit sollen vor allem Inklusivität, Partizipation und Akzeptanz (Ownership) erzielt werden. Es ist die Hypothese des Aufsatzes, dass erst der geeignete Prozess adäquate Institutionen schafft, welche eine Voraussetzung für die Schaffung allgemein akzeptierter und damit durchsetzbarer Regeln sind. (ICI2)
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