Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Nordkorea: politischer Außenseiter in der internationalen Gemeinschaft

In: Globale Herausforderungen - globale Antworten: eine wissenschaftliche Publikation des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, S. 281-292

Abstract

"Nordkorea ist politisch erstarrt und wirtschaftlich ein Failed State. Es gibt keine typischen Menschenrechte, keine Justiz im westlichen Sinn, dafür rund 150 000 politische Gefangene, die unter unmenschlichen Bedingungen leben. Strategisch verfolgt Nordkorea das politische Ziel einer Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten, allerdings zu seinen Bedingungen. Seit 2006 besitzt das Land Nuklearwaffen. Im Moment sind 30 000 amerikanische Soldaten in Südkorea stationiert, dazu Kräfte in Japan und im Westpazifik. Ernste Spannungen ergeben sich immer dann, wenn Nordkorea meint, kriegerische Akte setzen zu müssen. Bei Nordkorea versagt jede klassische Diplomatie. Für Europa ergeben sich auf absehbare Zeit wenige Möglichkeiten konstruktiver Beziehungen. Solche würden die EU nur Geld kosten. Nordkorea bleibt ein unberechenbarer Player; ein friedlicher Systemwechsel ist ausgeschlossen. Nicht ausgeschlossen ist hingegen ein Krieg gegen Südkorea. Ein solcher würde die USA, China, Russland und vermutlich Japan, vielleicht auch die NATO, involvieren. Damit bleibt EU-Europa zwingend abseits, es sei denn, es riskiert russische und chinesische Pressionen. Und sollte es in diesem Krieg zu einem Einsatz von Nuklearwaffen kommen, sind weiterführende Überlegungen ohnedies irrelevant." (Autorenreferat)

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