Entgrenzte Drogenökonomie und begrenzte Bekämpfungsmöglichkeiten: von öffentlicher zu regionaler Unsicherheit in Lateinamerika
In: Lateinamerika: ein (un)sicherer Kontinent?, S. 119-138
Abstract
Die Verfasser skizzieren zunächst Umfang und Ausmaß der Drogenökonomie in Lateinamerika. Sie erläutern dann, wie illegale Wertschöpfung und Unsicherheit logisch miteinander verknüpft sind, und betonen in diesem Zusammenhang vor allem das Moment der Gewalt als Regulierungsinstrument. Die Transnationalisierung der Drogenökonomie in Lateinamerika ist in erster Linie ein reaktiver Prozess gewesen, in dessen Rahmen sich Akteure der organisierten Kriminalität geografisch stetig an staatliche Bekämpfungsstrategien angepasst haben, indem sie ihre Handlungsräume über die Region hinweg verlagert haben. Transnationalisierung als Ausweichstrategie ist eine mögliche Strategie, weil in Lateinamerika Ausweichräume begrenzter staatlicher Gebietsherrschaft und defizitärer Governance auf den Feldern Rechtsstaatlichkeit und Sicherheit im Überfluss zur Verfügung stehen. Abschließend werden Möglichkeiten zur Bekämpfung organisierter Kriminalität in Lateinamerika skizziert. (ICE2)
Problem melden