Sammelwerksbeitrag(elektronisch)2011

Legitime Autorität in segmentären Gesellschaften: Die Igbo in Nigeria

In: Politische Herrschaft jenseits des Staates: zur Transformation von Legitimität in Geschichte und Gegenwart, S. 103-135

Abstract

Der Verfasser widerlegt das Argument einer teleologischen Entwicklung dezentralisierter Formen politischer Organisationen hin zu zentralisierten Formen. Anhand des Systems politischer Herrschaft im Land der Igbos, der drittgrößten ethnischen Gruppe im Osten des heutigen Nigeria, zeigt er, wie das ursprüngliche segmentäre System die koloniale Imposition überlebte, und untermauert damit die Eigenständigkeit dezentralisierter Formen. Er charakterisiert die traditionelle politische Gemeinschaft der Igbos als direktdemokratisch und konsensorientiert, ihre Herrschaft als hochgradig legitim und ihre Gewaltkontrolle als dezentral. Da das egalitäre und direktdemokratische System der Igbos keinen Anker für die koloniale Herrschaft bot, institutionalisierte der Kolonialstaat dort das Chieftain-System. Heute existieren die politische Tradition der segmentären Dezentralisierung und das zentralisierte Chieftain-System nebeneinander. (ICE2)

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