Werte im transnationalen Raum
In: Minderheitendasein in Mittel- und Osteuropa - interdisziplinär betrachtet, S. 141-156
Abstract
Die Autorin stellt einige Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Untersuchung der Raumaufteilung nach Beziehungen, Ritualen und Werten in den transnationalen Migrationsprozessen" vor, das im Jahr 2009 an der Universität Sapientia/Csíkszereda in Siebenbürgen durchgeführt wurde. Bei der Erforschung der Arbeitsmigration des Szeklerlandes zeigen sich die Merkmale der transnationalen Migration gerade in der Analyse der Wertvorstellungen. Die verschiedenen Werte scheinen sich zwischen zwei Räumen zu verteilen, was gegenwärtig jedoch keine Abgrenzung mehr bedeutet. Die wichtigsten Werte der Heimat, die die Funktionsweise der menschlichen Beziehungen betreffen, besitzen immer noch die größte Anziehungskraft. Zwischen den zwei Welten - der heimatlichen und der fremden - gibt es aber zugleich immer weniger Abgrenzungen. Sie haben sich einander angenähert und ihre Unvereinbarkeiten haben sich qualitativ gemindert. Die anfängliche Opposition der beiden Pole wird durch Überdenken und Deutung aufgeweicht, und tendiert oft in Richtung Akzeptanz. Die materielle und postmaterielle Werteorientierung scheint sich hingegen zu ändern. Auf dem Gebiet der materiellen Werte erfahren die postmateriellen Werte - ausgelöst durch eine Verschiebung - von Anreicherung in Richtung Konsum - eine positivere Besetzung. Sie ist in der heimischen Umgebung als ein relativ neues Phänomen zu betrachten. Die postmateriellen Werte betreffen vor allem das ruhige, ausgeglichene, angenehme Leben und den hohen Stellenwert des Individuums. (ICI2)
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