Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Alte Allianzen, neue Bündnisse oder alles im Fluss?: gesellschaftliche Konfliktlinien und Wahlverhalten im vereinten Deutschland

In: Bilanz der Bundestagswahl 2009: Voraussetzungen, Ergebnisse, Folgen, S. 117-134

Abstract

Wie die Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 zeigen, hat sich das Wahlverhalten mit Blick auf die religiös-konfessionelle Konfliktlinie in Deutschland nur wenig verändert. An der sozioökonomischen Konfliktlinie zeichnen sich hingegen Verschiebungen ab. Mitte der 1990er Jahre schien sich das ostdeutsche Wahlverhalten an aus Westdeutschland bekannte Muster anzunähern, da sich nun auch in den neuen Ländern die SPD an der Wahlurne zu einer Arbeiterpartei entwickelte. Allerdings erwies sich dieses Bündnis nicht als dauerhaft. Stattdessen zeichnete sich bei der Bundestagswahl 2005 ein neues Muster ab, das bei der Wahl 2009 deutlicher hervortrat. Demnach begünstigt die Zugehörigkeit zur organisierten Arbeiterschaft zunehmend die Wahl der Linken. In den alten Ländern ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Auf der sozioökonomischen Konfliktlinie scheint es in Ost wie West zu einer Verschiebung der elektoralen Bündnisse zwischen Klassen und Parteien gekommen zu sein, die sich weder als Anpassung des Ostens an den Westen noch als Angleichung in umgekehrter Richtung interpretieren lässt. (ICE2)

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