Der Einfluss der katholischen Migrantengemeinden auf die Integration südeuropäischer Einwanderergruppen in Deutschland
In: Das "Gastarbeiter"-System: Arbeitsmigration und ihre Folgen in der Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa, S. 199-216
Abstract
Die katholischen Frauen und Männer, die nach Deutschland einwanderten, gehörten einer etablierten Kirche an. Die Einwanderer gingen aber nicht in der Ortskirche auf. Bis heute leben viele ihren Glauben in separaten Migrantengemeinden, soziale Integration hat dies nicht gefördert. Gleichzeitig aber organisierten die Missionen aufgrund ihrer Ressourcen wirkungsvolle Hilfe und initiierten Prozesse struktureller Integration. Dies erwies sich insbesondere zu Einwanderungsbeginn als sehr effektiv. Dabei konnten die italienische, spanische und kroatische Seelsorge ihr Potential unterschiedlich stark entfalten und füllten die Strukturen der Diözesen unterschiedlich aus. Doch mit zunehmender Aufenthaltsdauer passte die Migrantenseelsorge immer weniger zu der mehr und mehr deutsch geprägten Realität der Einwanderer. Die Reformen der Diözese Rottenburg-Stuttgart weisen zumindest in der Konzeption einen Weg aus dem Dilemma, wonach Sonderstrukturen einerseits Raum zur Selbstvergewisserung und Solidarität bieten und gleichzeitig aber auch "Kultur" statisch zu konservieren drohen. (ICF2)
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