Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Jenseits von Souveränität und Ausnahme: der homo sacer als Funktion konstituierender Macht

In: Der Nomos der Moderne: die politische Philosophie Giorgio Agambens, S. 161-176

Abstract

Die Verfasserin legt eine alternative Interpretation der Bedeutung des Rechtskonstrukts des homo sacer vor. In einer Re-Lektüre des römischen Historiografen Livius weist sie nach, dass der homo sacer zur Zeit seiner Erfindung im Rahmen der Ordnungskämpfe zwischen Plebejern und Patriziern gerade eine schützende Funktion für die konstituierende Macht der Plebejer hatte. Er entsteht als Instrument der Immunisierung der noch fragilen plebejischen Elemente in der Verfassungsordnung der römischen Republik, insbesondere der Tribunen, und ist aus diesem Entstehungskontext nicht herauszulösen. Somit ist es gerade der homo sacer, für Agamben äußerstes Emblem des Nexus von Ausnahme und Souveränität, der antagonistische gesellschaftliche Ordnungskämpfe überhaupt erst ermöglicht hat. (ICE2)

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