Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Das Verhältnis der Türkei zur Europäischen Union und die Haltung Deutschlands

In: Türkisch-Deutsche Beziehungen: Perspektiven aus Vergangenheit und Gegenwart, S. 374-403

Abstract

Der Autor setzt sich mit den Bedingungen und Hemmnissen für eine Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union (EU) kritisch auseinander. Er skizziert die Entscheidungen der EU über Fortschritte im Beitrittsverfahren, die Unterschiedlichkeit der christlichen und muslimischen Kultur sowie die Notwendigkeit eines interkulturellen Dialogs. Er geht außerdem näher auf die Haltung Deutschlands zum Beitritt der Türkei ein. Er stellt insgesamt fest, dass die Türkei ein muslimischer Staat ist und sich insofern von der christlichen Kultur Europas unterscheidet. Andererseits leben in Europa fast 20 Millionen Türken, die ein elementarer Bestandteil dieses Kontinents geworden sind. Es ist nach Ansicht des Autors zu bedenken, dass die Türkei als ein pro-europäischer muslimischer Staat eine Brücke zwischen diesen zwei großen Zivilisationen sein kann. Ein längeres Hinhalten der Beitrittsperspektive führt nur zu Frustration und Enttäuschung und letztlich zu einer Abneigung gegenüber der europäischen Identität. Dies wäre nicht im Sinne der Zukunft der Europäischen Union. Schon jetzt zeigt die türkische Gesellschaft eine ständig wachsende Abneigung hinsichtlich einer Integration mit Europa. Die türkische Bevölkerung hat ein eigenes Bewusstsein von ihrer wachsenden politischen und wirtschaftlichen Kraft in der Welt. Aus diesen Gründen sollte die Türkei als ernsthafter Beitrittskandidat betrachtet werden. (ICI2)

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