Hegemonie, Diskurs, Geschlecht: Gesellschaftstheorie als Subjekttheorie, Subjekttheorie als Gesellschaftstheorie
In: Diskurs und Hegemonie: gesellschaftskritische Perspektiven, S. 105-126
Abstract
Die Verfasserin beschäftigt sich mit der Frage, wie Zweigeschlechtlichkeit und daraus folgende Subjektpositionen innerhalb hegemonialer Machtverhältnisse hervorgebracht werden. Hierzu verbindet sie die queer-feministischen Überlegungen Butlers zur heterosexuellen Praxis mit Gramscis Hegemoniekonzept und entwirft daraus das Konzept der "heteronormativen Hegemonie". Auf diese Weise gelingt es ihr, die Herstellung und Erhaltung heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit gesellschaftstheoretisch zu fundieren. Denn mit Gramsci kann Heteronormativität erstens als umkämpft und widersprüchlich, zweitens als in Alltagspraxen verankert sowie durch alltägliche Zustimmung und Konsens getragen und drittens als Effekt staatlicher Macht verstanden werden. Heteronormativität wird damit als Ausdrucksform gesellschaftlicher Auseinandersetzungen und Kräfteverhältnisse verstanden, in denen sich je konkrete hegemoniale Deutungsmuster zu Geschlecht, Sexualität und Körpern herauskristallisiert haben. (ICE2)
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