Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

'Auf verlorenem Posten' - der ideologische Kampf für eine Renaissance der Bürgerlichkeit: eine ideologiekritische Lektüre von Di Fabios "Kultur der Freiheit"

In: Schöne neue Leitbilder, S. 87-100

Abstract

Der Autor skizziert kurz den Begriff des Bürgers und der Bürgerlichkeit vor dem Hintergrund realgesellschaftlicher und politischer Entwicklungen, die seine Renaissance eher unwahrscheinlich erscheinen lassen, und analysiert dann zu ausgewählten Aspekten die kaum unverhohlen als Kampfschrift formulierte Schrift des einflussreichen ehemaligen Bundesverfassungsrichters, das als politisches Programm zur Umkehr interpretiert wird. Es zeigt sich dabei, dass Di Fabios Zukunftsvision zwar auf den ersten Blick konservative und in der katholischen Naturrechtslehre verankerte Vorstellungen über "unentbehrliche Gemeinschaften" (Familie, Nation, Kirche) revitalisieren möchte. Hinter der konservativen Semantik verbirgt sich jedoch eine durchaus moderne, vor allem auf Luhmanns Gesellschaftstheorie rekurrierende Version einer ausdifferenzierten Gesellschaft. Im Zentrum von Di Fabios Gegenwartskritik steht das Leitbild des Leistungswillens des aktiven Menschen, für den es eine Frage der Ehre ist, sich nicht von sozialen Sicherungssystemen abhängig zu machen. Der Schutz des Eigentums hat einen hohen Stellenwert. (ICB)

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